Radfahrerin auf E-Bike fährt am See entlang, dahinter Berge

E-Bikes, angetrieben von Strom und Marketing

– Als leidenschaftlicher Radfahrer und Marketing-Experte muss ich den Sportartikel-Herstellern Respekt zollen. Sie haben ein boomendes Segment geschaffen und verdienen darin viel Geld. Und das mit einem Produkt, das viele Menschen eigentlich nicht bräuchten: das E-Bike.

Das Fahrrad, eine wunderbare Erfindung

Das Fahrrad an sich ist ein sehr effizientes, leichtes, menschenfreundliches und nachhaltiges Verkehrsmittel. Dazu ist es gemeinschaftsfördernd, leise, emissionsfrei, einfach und kostengünstig zu reparieren, es fördert die Gesundheit und schont die Gelenke.

Man nutzt es für den sportlichen Wettkampf, zum Training, zum Einkaufen, zum Transport von Kindern oder Einkäufen, zum Entdecken der Umgebung im Urlaub, für den Weg zur Arbeit und wieder zurück, zum Bummeln, zur Erholung, bei Sonnenschein und bei Regen (eher weniger).

Das Fahrrad ist technisch schon so ausgereift, dass die menschliche Kraft sehr effektiv übertragen wird, die Reifen jedem Straßenbelag standhalten, die Bremsen auch bei hohem Gewicht sehr gut verzögern, und es mit ein wenig Geschick auch gut gewartet und repariert werden kann. Wow!

Rennrad oder Mountainbike?

Beides! Sowohl Rennrad als auch Mountainbike sind für die jeweilige Verwendung optimiert: das eine ist leicht und schnell, das andere robust und vielseitig.

Rennradfahrer fährt Bergstraße hoch, im Hintergrund hohe Berge
Radfahrer macht Switchback-Übung auf Mountainbike

Das E-Bike, eh auch super

Kann das alles ein E-Bike genauso? Nur teilweise. Ein Fahrrad mit elektrischem Antrieb ist für den Transport von Lasten oder das Ziehen von Anhängern die bessere Alternative zum PKW oder (Klein-)LKW. Auch für ältere Menschen bedeutet es einen Gewinn an Mobilität und Lebensqualität.

Aber ich halte es für einen Marketingcoup der Fahrradindustrie, uns weiszumachen, man bräuchte ein E-Bike für den Alltag oder den Radausflug. Klar: es lassen sich höhere Preise verlangen und viel Geld verdienen, und manche Hersteller und Händler bieten (daher) nur noch elektrisch angetriebene Fahrräder an.

E-Bikes sind also teurer, aber auch schwerer und wartungsintensiver als Räder ohne Elektroantrieb. Sie brauchen in der Herstellung mehr Energie, mehr Material, stärkere Rahmen und viel Elektronik. Die Akkus müssen hergestellt, aufgeladen, gewartet und (hoffentlich) recyclet werden.

Fahrräder: Klassiker und Newcomer
  • Citybike – Perfekt für die schnellen Wege in der Stadt: leicht, robust, alltagstauglich und das ganze Jahr im Einsatz.
  • Tourenrad – Gepäcktaschen, standhafte Bremsen und gute Übersetzung sind ideal für den Radurlaub.
  • Gravelbike – Der Trendsetter der letzten Jahre fühlt sich wohl auf Schotterwegen. Schnell wie ein Rennrad, robust wie ein Mountainbike.
  • Aero-Rennrad – Das stromlinienförmige Design reduziert den Luftwiderstand und wird daher richtig schnell. Teuer!
E-Bikes: Typen und Arten
  • Pedelec – Einfaches E-Bike für die alltäglichen Wege. Gibt es als Design-Citybike für Elegante oder mit tiefem Durchstieg für Bequeme.
  • Touren-E-Bike – Wer die Radstrecken im Urlaub mit elektrischer Power bewältigen möchte, ist damit bestens bedient.
  • E-Mountainbike – Damit wird jede Steigung und jeder Wurzeltrail bewältigt. Erfordert aber gute Bremsen und sicheres Handling.
  • E-Lastenrad – Boomt besonders in der Stadt, weil damit Kinder, Einkäufe, Pakete und sogar größere Lasten ordentlich bewegt werden.

Schwer, teuer, flott – und komfortabel

Ein normales Rad wiegt zwischen zehn und 15 kg, ein E-Bike gleich mal das doppelte. Ein Teil der Energie aus dem Akku wird aufgewendet, das höhere Gewicht zu transportieren. Auch sonst sind E-Bikes oft nicht passend für den/die Fahrer/in: zu große Rahmen, zu breite Reifen, ungünstige Sitzposition.

Ich weiß natürlich, dass die Fortbewegung mit Elektro-Unterstützung bequem und komfortabel ist. Viele (sonst nicht besonders sportliche) Menschen haben durch das E-Bike (wieder) zum Radfahren gefunden. Der Radius für Radausflüge oder Urlaubsfahrten kann größer geplant werden.

Auf der anderen Seite zeigen die Unfallstatistiken, dass die Häufigkeit und Schwere von Radunfällen zugenommen hat, seit viele Radfahrer/innen auf das E-Bike (um)gestiegen sind. Sie unterschätzen die hohe Geschwindigkeit und das hohe Gewicht, was oft zu brenzligen Situationen führt.

Radfahren, ein Lebensgefühl

Das Fahrrad transportiert Menschen, Lasten – und ein Lebensgefühl. Es benötigt wenig Platz, die Fortbewegung damit fällt leicht, und überdies ist es schön anzusehen.

Rotes Fahrrad mit Front-Gepäckträger steht vor Lokaltür
Elegantes grünes Damenrad lehnt an Wand

Selber treten lohnt sich!

Jede sportliche Betätigung ist besser als Nichtstun, und der positive Effekt auf die Gesundheit ist auch für das Fahren auf dem E-Bike nachgewiesen. Man kann seine Fitness damit natürlich erhöhen. Aber besser ist es allemal, sich auf dem normalen Fahrrad fortzubewegen.

Weil: Man fährt so schnell, wie es die Topographie, die Kondition, das Wetter und die eigene Laune zulassen. Das ist mal flotter, mal langsamer. Möchte man schneller fahren, kann man nicht einfach den Elektroantrieb zuschalten, sondern muss durch Training die eigenen Fähigkeiten verbessern.

Ja, das dauert, aber es lohnt sich! Denn das Gefühl nach einer Fahrt über den Pass, auf den Berggipfel oder über eine lange Strecke ist besser, wenn man das Ziel aus eigener Kraft erreicht hat. Und man ist erstaunt, wohin einen einfache Technik und menschliche Energie bringen kann.


Fotos: Pixabay.com (5)

Sie fahren gerne Fahrrad, wollen aber vor allem ein Marketingprojekt umsetzen? Dann rufen Sie für einen Beratungstermin gleich bei mir an!

Ich freue mich auf Ihren Anruf!

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